„Es brennt!“- Diesen Ausruf schnappten wir, die Schülerinnen und Schüler des Geologie-Kurses, auf unserer zweitägigen Exkursion auf.  Unter der Leitung von Frau Zillinger und Herrn Dr. Wieland, erkundeten wir  verschiedene Stationen im Bayerischen Wald entlang der Donau bis nach Linz.

So begaben wir uns am Donnerstagmorgen auf den Weg zu unserer ersten Station – das Granitzentrum Hauzenberg. Dort angekommen wurden wir sehr freundlich begrüßt und erhielten zunächst eine Führung zur Historie des Granitabbaus und durften auch selbstständig Eindrücke sammeln. Granit gilt wegen seiner Härte als der Edelstein des Bayerischen Waldes – sein Abbau brachte der Region einen gewissen Wohlstand und bis heute genießt der Bayerwaldgranit bis nach China wegen seiner Struktur und Färbung einen hervorragenden Ruf.

Im Graphitbergwerk Kropfmühl, unserer zweiten Station, wurde uns zum Einstieg ein Film über das Bergwerk gezeigt. In Kropfmühl wird die einzige Graphitmine Deutschlands betrieben. Das geförderte Material – reiner Kohlenstoff – findet in der Industrie Anwendung. Daraufhin begaben wir uns selber in voller Montur, samt Helm und Kittel, unter Tage. Dort lernten wir „Nina“, eine Bergbaumaschine, die schon seit Jahren zum Einsatz kommt, kennen. Bei einer Simulation des Sprengvorgangs wurde uns der zuvor erwähnte Ausdruck „Es brennt!“ demonstriert. In der Bergmannsprache wird dieser Ausruf genutzt, um vor einer anstehenden Sprengung zu warnen.

Nach einer kurzen Pause wurde uns von Herrn Wieland die Topographie von Riedl nähergebracht, wo die Planungen für ein Pumpspeicherkraftwerk im Gange sind. Anschließend fuhren wir mit dem Bus weiter nach Linz in unsere Jugendherberge, wo wir unsere Zimmer bezogen.

Am nächsten Morgen brachen wir mit neuer Energie zu unserer nächsten Station, das Stahlwerk der Voestalpine, auf. Dort angekommen wurden uns auf einer Werksführung verschiedene Schritte der Stahlherstellung vorgestellt. Besonders beeindruckend war dabei der Anstich des Hochofens und das Walzen des glutroten Eisens im Walzwerk. Aufgrund der Größe des Werkgeländes waren wir auf einen speziell ausgestatteten Tour-Bus der Voestalpine angewiesen. Nach dieser anschaulichen Führung wurden uns noch weitere Eindrücke über die Stahlwelt mitgegeben. Abschließend wurde der Besuch mit einem Panoramaausblick über das gesamte Gelände beendet.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit vielen Kurven, die unser Busfahrer mit Bravour meisterte, hielten wir in Schlögen. Dort erreichten wir nach einer kurzen Wanderung die Schlögener Schlinge, einem Talmäander, der zu den beeindruckendsten in Europa zählt. Gebildet wurde er, als sich der Bayerische Wald von etwa 5 Mio. Jahren ein letztes Mal hob und sich dabei die bereits existierende Donau langsam in den Fels einschnitt, weshalb es heute so aussieht, als ob der Fluss ins Gebirge fließen würde.

Das nahegelegene Laufwasserkraftwerk Jochenstein stellte die letzte Station dar. Die Donau – Leitlinie für unsere Exkursion – wird hier aufgestaut. Ohne jeden CO2-Ausstoß wird hier in etwa die Menge Strom generiert, die die Stadt Passau benötigt.

Abschließend möchten wir uns noch recht herzlich beim Freundeskreis des Gymnasiums Vilshofen bedanken, der uns großzügigerweise die Kosten in Höhe von 20 € für die Eintritte übernommen hat.

Ein besonderer Dank gilt auch Herrn Wieland und Frau Zillinger für die großartige Organisation dieser lehrreichen Exkursion!

Laila Koch & Theresa Wagner, Q12

10 September 2024