Was ist die beste Mischung, um eine neue Gegend kennenzulernen und sich auf deren Kultur einzulassen? Mit Sicherheit gehören dazu Neugier, Offenheit, die Bereitschaft, überrascht zu werden, Humor und Leidenschaft. Seit fast fünfzehn Jahren sind es genau diese Tugenden, die den Austausch im Rahmen des German American Partnership Programs (GAPP) zwischen dem Gymnasium Vilshofen und der Lincoln Sudbury Regional High School in der Nähe von Boston, Massachsuetts, lebendig halten und immer wieder mit neuer Begeisterung füllen.

Die Gruppe dieses Jahres reihte sich mit ihren Begleitlehrkräften Sarah Farrell und Nathan Prichard nahtlos in diese Tradition ein: Sie integrierte sich rasch in den schulischen Alltag und bereicherte diesen mit Präsentationen zu amerikanischen Themen oder Diskussionen auf Englisch, von denen die einheimischen Schüler sehr profitierten. Auch lernten sie das bayerische Familienleben kennen und besuchten die zahlreichen Sommerfeste, Volksfeste, Freibäder und Seen; auch ließen sie sich von der hiesigen Küche inspirieren und probierten fleißig Leberkas, Schweinsbraten, Knödel, O’batzt’n und Kaiserschmarr’n, um nur einige Spezialitäten zu nennen. Ein Highlight erlebten wir alle dank des Unteriglbacher Trachtenvereins, der uns im Atrium der Schule mit viel Passion in die regionalen Volkstänze einführte, was von den Amerikanern begeistert aufgenommen und mitgemacht wurde.

Darüber hinaus standen zahlreiche Exkursionen auf dem Programm. Natürlich musste Passau intensiv kennengelernt werden, mit Stadtrundgang, Dreiflüsseschifffahrt, Orgelkonzert und bayerischer Verpflegung, aber auch München durfte auf der Liste nicht fehlen: Nach einer einführenden Tour durften die amerikanischen Gäste mit ihren deutschen Gastgebern die Stadt vier Stunden je nach Interesse auf eigene Faust entdecken. Mit leuchtenden Augen kamen die Jugendlichen von ihrer Fahrt zu BMW in Dingolfing zurück und wissen seitdem, welches Auto künftig in ihrer Garage stehen wird. Den Nationalfeiertag der USA am 4. Juli feierte die aktuelle Gruppe mit der des nächsten Schuljahres lautstark und mit zahlreichen sportlichen Aktivitäten.

„Das, was am meisten hängenbleibt, sind die fantastischen Erlebnisse mit den Amerikanern: Es ist so cool und dürfte nie aufhören“, so Annika Englmaier, deren Familie ihren Gast gar nicht mehr hergeben wollte. Und genau das macht diese interkontinentale Begegnung aus: Jugendlichen die Chance geben, den Horizont enorm zu erweitern, sprachlich richtig fit zu werden, Freundschaften zu schließen und Kontakte zu knüpfen. Das ist auch die Motivation des Vilshofener GAPP-Teams mit Dr. Christian Große, Carolin Beutlhauser und Martin Matzinger. Dank gilt allen, die zum Gelingen dieses einmaligen Programms beitragen, insbesondere dem Auswärtigen Amt in Berlin, das uns seit vielen Jahren finanziell unterstützt. Auf viele weitere positive Begegnungen!

Großer Spaß für alle: die Volkstanzgruppe des Heimat- und Trachtenvereins Unteriglbach mit den deutschen und amerikanischen Jugendlichen – auch die Schulleitung sowie die Lehrkräfte hatten ihre große Freude

Erkundungen im Untergrund der Stadt Vilshofen: die Austauschgruppe in den Katakomben der Bierunterwelten

Unterwegs auf großer Tour: München entdecken – hier am Königsplatz der Landeshauptstadt

StD Dr. Ch. Große

10 September 2024