Von Schülern, die auszogen, um über Polen zu lernen…

Dass im Osten ein großes Nachbarland existiert, wissen alle. Man weiß auch, dass dieses Land Polen heißt. Doch damit ist das Wissen um dieses Land bei manchen auch schon erschöpft. 
Nicht zuletzt deshalb machte sich eine Gruppe von rund 30 Schülerinnen und Schülern unter Leitung von Frau StDin Vogl und Herrn StD Wieland auf den Weg, um mehr über dieses Land zu lernen. Jede Studienreise will aber gut vorbereitet sein. Zu diesem Zweck besuchte der Regensburger Autor und Mitarbeiter des Deutschen Poleninstituts, Herr Matthias Kneip, schon einige Wochen vor der Fahrt unsere Schule und berichtete von seinen 111 Gründen, Polen zu lieben. Knapp vor der Fahrt veranstaltete zudem das „PolenMobil“ einen Projekttag, um mit den Schülerinnen und Schülern über Land und Leute zu sprechen - und nebenbei einen Grundstock nützlicher polnischer Wörter einzuüben. Gesponsert wurde dieser Projekttag vom Deutschen Poleninstitut Darmstadt, das zudem auch zahlreiche Materialien zur Vorbereitung zur Verfügung stellte.
So vorbereitet und zudem von einer großzügigen Förderung der Sanddorf-Stiftung unterstützt, machte sich die Reisegesellschaft in der letzten Schulwoche für 6 Tage auf nach Breslau und Krakau. Schon die ersten Eindrücke waren überwältigend: mit so wunderschönen Altstädten, und herzlichen Menschen hatten wohl die wenigsten gerechnet. In Breslau standen zudem neben der Geschichte Schlesiens auch ein Blick auf das polnische Selbstbewusstsein und die heutigen deutsch-polnischen Beziehungen auf dem Plan.
Auf der Fahrt nach Krakau ging es vorbei an der Sendeanlage von Gleiwitz, wo am 30. August 1939 einer von mehreren fingierten Zwischenfällen stattfand, die den Nazis dazu dienten, den Überfall auf Polen zu rechtfertigen.
Der zweite Standort, Krakau, vermochte Breslau an Sehenswürdigkeiten gar noch zu übertrumpfen. Nicht umsonst gehört die Stadt mir etwa 11 Millionen Touristen jährlich mittlerweile zu den meistbesuchten Orten in Europa. Ein schwerer Gang war demgegenüber der Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz/Birkenau, wo über eine Million Menschen grausam ermordet wurden. Neben einer ausführlichen Führung absolvierten die Schülerinnen und Schüler hier einen Workshop, bei dem anhand konkreter Gegenstände das Leben und Schicksal von fünf Häftlingen nachgezeichnet und greifbar wurde. Die Finanzierung dieses Tages samt Workshop übernahm großzügigerweise der Freundeskreis des Gymnasiums Vilshofen. 
Am letzten Tag schließlich ging es neben dem gegenwärtigen kulturellen Leben in Polen noch einmal um das Schicksal der polnischen Juden im 20. Jahrhundert. Noch heute beeindruckt hier das jüdische Quartier die Besucher mit seinem Charme, aber auch seinem kulturellen Angebot und seiner Tradition, die die Schüler unter anderem bei einem Synagogenbesuch kennenlernten. Beeindruckend war auch der Besuch der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler, der rund 1000 jüdische Zwangsarbeiter vor dem sicheren Tod bewahren konnte und deshalb - obwohl auch er vom System profitierte - als „Gerechter unter den Völkern“ gilt. Für einen stimmungsvollen Abschluss sorgte am Abend ein Konzert mit Klezmer-Musik, sodass die Reisegesellschaft beschwingt und um vieles klüger die Heimreise antreten konnte. So verwunderte es nicht, dass so manche/r den Vorsatz fasste, das Land sicher bald wieder einmal zu besuchen.
Sowohl der Sanddorf-Stiftung Regensburg als auch dem Freundeskreis des Gymnasiums Vilshofen ist daher besonders zu danken: Ohne ihre Unterstützung wäre die Fahrt - und damit dieser völkerverbindende Blick - zu unseren Nachbarn nicht möglich gewesen: Dzienkuje, danke, dafür!

Führung im jüdischen Viertel in Krakau.

Workshop in Auschwitz

C. Vogl / K. Wieland 

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