„miteinander statt übereinander sprechen“ – 
ein Besuch im Gebetshaus der muslimischen Gemeinde in Vilshofen

Im Rahmen des Ethikunterrichts und des evangelischen Religionsunterrichts besuchten 20 Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen das Gebetshaus der muslimischen Gemeinde in Vilshofen. 
In einem Elternbrief hatten die begleitenden Lehrkräfte, OStRin Cordula Scheday und Pfarrer Andrè Urbanczyk, einen Besuch in der Vilshofener Moschee angekündigt. Vor Ort wurde uns allerdings erklärt, dass sich der schlichte Raum, im dem sich etliche muslimische Familien jeden Freitag zum Gebet treffen, von einer „echten Moschee“ durchaus unterscheidet. 
Unsere Schülergruppe wurde von vier Vertreterinnen und Vertretern der muslimischen Gemeinde sehr offen empfangen und in einer angenehmen Gesprächsatmosphäre über Grundzüge des muslimischen Glaubens informiert. Dabei betonten unsere Gastgeber die Gemeinsamkeiten der drei Religionen „Judentum, Christentum und Islam“. Ein Gesprächsgegenstand war zum Beispiel das islamische Opferfest, das dieses Jahr in der ersten Juniwoche beginnen wird. Anhand der Geschichte Ibrahims, der auf Gottes Geheiß seinen Sohn opfern soll, erkannten die Schülerinnen und Schüler Parallelen zwischen dem christlichen und dem muslimischen Glauben.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand jedoch die Gebetspraxis der Muslime. Fragen wie „Woher wissen Sie, wann es Zeit zum Gebet ist und in welcher Richtung Mekka liegt“ wurden ebenso offen beantwortet wie „Darf man beim Gebet seine Schuhe auch anlassen?“, „Braucht man immer einen Gebetsteppich“ oder „Was passiert, wenn man die Gebetszeiten nicht einhalten kann?“ Beeindruckt hat unsere Gruppe auch der live auf arabisch vorgetragene Gebetsruf, der eher gesungen als gerufen wird. 
Angesichts des aufschlussreichen Gesprächs war die von den Lehrkräften eingeplante Dreiviertelstunde fast zu kurz. Miteinander statt übereinander zu sprechen haben wir als eine wohltuende und bereichernde Erfahrung empfunden. 

OStRin Cordula Scheday